Direkt zum Inhalt

Geschrieben am

Interview Jungle World Nr. 37, 9. September 2004

Eine Rede von Karl-Heinz Dellwo führte Mitte August zu Streitigkeiten im Hamburger Sozialforum. Es geht dabei um Fragen nach der Kritik am Kapitalismus und nach den Bündnispartnern gegen die gegenwärtige Politik.

Dellwo wurde 1952 geboren. Im April 1975 beteiligte er sich am »Kommando Holger Meins«, das die deutsche Botschaft in Stockholm besetzte, um Gefangene der RAF aus dem Gefängnis freizupressen. Die Botschaft wurde gestürmt, das Kommando tötete zwei der Botschaftsangehörigen. Dellwo wurde 1977 zu zweimal lebenslänglich verurteilt. 1996 wurde er aus der Haft entlassen. Mit ihm sprach Stefan Wirner.

Direktlink zum Interview: 
https://jungle.world/artikel/2004/37/der-sozialstaat-basiert-auf-ausbeutung

Geschrieben am

Rede vor dem Hamburger Sozialforum am 12. August 2004


Diese Rede richtete sich gegen den Versuch der Traditionssozialisten, die neuen Sozialproteste für eine neue Partei zu instrumentalisieren.

Hartz IV ist zum Begriff geworden für etwas, was viele existentiell bedroht.  Ich möchte nichts von dem in Frage stellen, wenn Menschen sagen: das lassen sie sich nicht bieten, das muß weg. 

Ich finde es selbstverständlich, daß man solidarisch sein muß mit denen, die dagegen kämpfen, daß sie in ihren Lebensrechten noch weiter beschnitten werden. Ich finde es deshalb gut, daß es Montagsdemos gibt und was immer noch kommt. Man muß hier im Alltag nicht mit einer ideologischen Kritik kommen.

Geschrieben am

Peter Weiss – Inferno 7. Juni 2004
Lesung mit Rolf Becker, Lisa Politt, Matthias Scheuring, Michael Weber, Sylvia Wempner

1964 verfasste Peter Weiss, unmittelbar vor der „Ermittlung“, ein Stück über die deutschen Verhältnisse: Inferno. Darin kehrt der Dichter „Dante“ in ein Land der Täter zurück, die auch ihn der Verbrennung zugedacht haben. Dante hat die geliebte Bea zurück gelassen und ist von Schuldgefühlen geplagt. Zynisch versucht die Tätergesellschaft des „Inferno“, ihn zur kompletten Verdrängung zu bewegen, um dadurch sich selbst zu legitimieren. Dante verweigert aber, sich zu integrieren und wird erneut mit Vernichtung bedroht. Ausgesondert und gedemütigt lässt ihn das ‚Inferno’ schließlich überleben ….

Geschrieben am

Fritz Bringmann – Erinnerungen eines Antifaschisten 1924 – 2004
Buchpräsentation mit Autor, Film und Gästen 17. Mai 2004

Geboren 1918 als sechster von acht Söhnen einer Arbeiterfamilie, erlebte er die Zerstörung der Weimarer Republik. Bereits als Jugendlicher schloss er sich dem Widerstand gegen den Nazi – Faschismus an, wurde mit nur 17 Jahren verhaftet und ins KZ verschleppt. Als Häftlingssanitäter weigert er sich, sowjetische Kriegsgefangene per Injektion zu töten. Im September 1942 gehört er zu den Augenzeugen, die miterleben mussten, wie die SS sowjetische Kriegsgefangene im ‚Bunker’, dem Lagergefängnis von Neuengamme, vergaste.

Geschrieben am

Vers- und Kaderschmiede
Josef Bierbichler spielt
„Der Gitarrenmann“ (nach Jon Fosse) 3. Mai 2004      Hamburg – Premiere

Man kann von Wahlen und Wählern eine durchaus schlechte Meinung haben, muss aber dennoch zugeben: in seltenen Ausnahmefällen wird selbst im deutschsprachigen Raum richtig gewählt. Dreimal sogar! So oft ist nämlich Josef Bierbichler von der Zeitschrift „Theater heute“ zum Schauspieler des Jahres gewählt worden. Auch für seine Titelrolle in „Kasimir und Karoline“ (Schauspielhaus, Regie: C. Marthaler) gab’s verdienten Lorbeer. „Die gekauften Deppen, die sich an ihre eigene Widerstandslosigkeit verkauft haben“, schreibt Bierbichler, „seien zwar in der Überzahl, aber der Rest könne ja, wenn auch schwache Barrieren dagegen errichten:Ich denke, dass Theater immer wieder entsteht als Verteidigung des Individuums gegen die Übergriffe des Allgemeinen auf das Besondere.“

Geschrieben am

Vers- und Kaderschmiede, 29./30.4. und 01.05.2006.

Der Ordner des Endspiels von Hermann Kant in der Bühnenfassung von: Thomas Ebermann. Mit: Roland Bayer, Ruth Marie Kröger, Matthias Scheuring, Michael Weber.

Geschrieben am

Vers- und Kaderschmiede
„Kleine Freiheit“ und „Der Mann mit dem weißen Mantel“
Zwei Filme von Yüksel Yavuz 28.April 2004
 

Der Regisseur Yüksel Yavuz hat kürzlich für „Kleine Freieheit“ den ersten Preis des „Internationalen Festivals Ankara“ bekommen. Schon im vergangenen Sommer wurde das Werk in Cannes (in der Reihe ‚Quinzaine des Realisateurs’) ins Festivalprogramm aufgenommen, was für eine deutsche Produktion recht selten ist. Ein großer Kassenschlager dürfte der Film dennoch nicht werden, schon weil die beiden sympathischen Hauptpersonen junge ‚Illegale’ sind, die sich in Hamburg so durchschlagen und von einem legalisierten Leben in Australien träumen.

Geschrieben am

Vers- und Kaderschmiede
Hannelore Hoger und Daniel Kempin
„Jüdischer Widerstand“ 12.4.2004

Die Erzählung Stephan Hermlins „Die Zeit der Gemeinsamkeit“ (verfasst 1949) spielt zwischen dem 17. april und dem 10. Mai 1943: Briefe eines Kämpfers des Aufstands im Warschauer Ghetto. Hannelore Hoger wird einmal mehr demonstrieren, dass ihre Art des genauen Lesens einen Text so erschließt, wie es bei stiller Lektüre nicht immer gelingt.

Geschrieben am

Schorsch Kamerun, Rocko Schamoni und Thomas Ebermann:
"Hommage an Jules Valles" 29. März 2004

Jules Valles (1832 – 1885): Bohemien, Literat, Aktivist der Pariser Commune, gestrenger Feind jeglicher Disziplin, Phantasieuniform – Träger, zum Tode Verurteilter, Begnadigter.

Geschrieben am

Vers- und Kaderschmiede, 23. Februar 2004

Dietmar Mues liest Heinrich Mann.
Am Flügel: Dieter Glawischnig