Direkt zum Inhalt

"Eheglück" von Oskar Wilde

Montag. 19.- Mi. 21.Mai 2008/ 20.00 Uhr
„Eheglück“
mit: Monika Bleibtreu und Dietmar Mues, Robert Arnold, Endre Malcom Holéczy, Nicole Schneider.

Oscar Wilde hat fabuliert, zu welch grotesken Taten Menschen bereit sind, wenn ihnen das Eheglück zu winken scheint: Lord Arthur, der Held seiner zur szenischen Lesung bearbeiteten Erzählung, ist sogar zum Mord bereit. Ein Handleser hat ihm nämlich voraus gesagt, er werde eines Tages zum Mörder – und da man als Gentleman seine Ehe mit solche skandalträchtigen Kalamitäten  nicht belasten darf, schon wegen des tadellosen Rufs der zukünftigen Gattin, steht seine Entscheidung fest: Erst Mord, dann die Hochzeit. Man darf sich dabei, das weiß der Ehrenmann, nicht von Rachsucht oder persönlicher Antipathie leiten lassen, sondern muss das Mordopfer nach objektiven Kriterien auswählen und den Mordvorgang möglichst schmerzfrei gestalten.....

Joachim Zelter , dem Publikum schon durch seine „Schule der Arbeitslosen“ und „Die Würde des Lügens“ bekannt, hat einen ähnlich absurden Stoff ersonnen. „Alpha Park“ spielt nicht zu Zeiten Oscar Wildes (Zelters literarischem Favoriten), auch nicht in der heutigen Zeit, sondern in der Zukunft.

Dann werden große Konzerne nicht nur Kultur und Sport sponsern, sondern auch vorbildliche Ehen. Der Vertrag, den Jungverliebte unterzeichen müssen, hat eine Laufzeit von zwanzig Jahren. Er verpflichtet zu einer gewissen Kinderzahl, zu Treue, öffentlichen Demonstrationen des Eheglücks. Er garantiert einen gut bezahlten Job, ein schönes Auto und ein Eigenheim. 

Ein Angestellter des Konzerns kontrolliert die Einhaltung des Eheglücks schärfstens. (Aufgeführt wird die Inszenierung des Zimmertheaters Tübingen, Regie: Christian Schäfer)