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Der 2. Juni 1967

Mit Texten von: Uwe Soukup, Karl Heinz Roth und Karl-Heinz Dellwo.

Erschienen März 2010

Am 2. Juni 1967 wird während der Proteste gegen den Schah-Besuch aus Persien der Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen.

Während für die Rebellierenden der Schah von Persien ein Folterkaiser und ein Ausbeuter des iranischen Volkes war, war er für die politische und gesellschaftliche Elite der BRD ein willkommener Bündnispartner. Ohnesorg ist der erste Tote der außerparlamentarischen Opposition, die sich seit Mitte der 60er Jahre gegen die Nachkriegsordnung der Bundesrepublik Deutschland aufgebaut hat. Sein Tod ist für viele eine Erschütterung, aus der heraus sich eine neue Politisierung ergibt. Hinter den Polizisten Karl-Heinz Kurras stellt sich der größte Teil der politischen Elite, die Springer-Medien sowie Polizei und Justiz. Sie können sich der Zustimmung eines erheblichen Teils der Bevölkerung der BRD sicher sein. Für die außerparlamentarische Bewegung belegt sich damit die gewaltbereite Seite des restaurierten kapitalistischen Staates, der außenpolitisch die Völkermordstrategie der USA in Vietnam mit seinen Mitteln unterstützte wie ebenso den Kampf gegen die antikolonialen Befreiungsbewegungen in der 3. Welt. Der 2. Juni 1967 gehört zu den Schlüsselereignissen einer ganzen Generation und hat ihre Politisierung beschleunigt.

2009 wird bekannt, dass der Schütze Karl-Heinz Kurras zugleich Stasi-Agent war. Das Buch erinnert an die außerparlamentarische Bewegung und verwirft die Behauptung, daß die Geschichte der 68er-Bewegung umgeschrieben werden muss.

LAIKA-Verlag, BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS, Hamburg 2010
ISBN: 978-3-942281-70-6