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"Schule der Arbeitslosen"

Sa.17. Und Sonntag, 18. November 2008/ 20.00 Uhr

Wiederaufnahme wegen des großen Erfolges: „Schule der Arbeitslosen“
(von Joachim Zelter)
Es lesen und spielen, auf der Bühne und von der Leinwand:
Antje Basedow, Gilla Cremer, Thomas Ebermann, Dietmar Mues, Jacques Palminger, 
Nina Petri, Lisa Politt, Jürgen Rufenach, Rocko Schamoni, Michael Weber, 
Gustav Peter Wöhler...

Das Stück spielt im Jahre 2016. Dann ist nicht alles anders, man ist nur etwas weiter. Arbeitslose zum Beispiel können kaserniert werden, natürlich nur „freiwillig“, wenn man nicht fragt, was passiert, wenn jemand dem „Angebot“ nicht folgt. 
Die Internierten, die auch nicht so genannt werden, weil „Trainees“ viel schöner klingt, werden rund um die Uhr fit gemacht. Sie müssen lernen, dass die Bewerbungsunterlagen und der Lebenslauf nicht wahr, sondern spannend zu sein haben. Sie müssen eine Identität erfinden, die dem „Markt“ gefällt, also Lücken tilgen, Events einbauen, Dramaturgien entwerfen, Lügen einsetzen. 
Selbsterfindung als Selbstauslöschung.
Und sie müssen die konventionelle Art der Suche, also das Studium von Stellenanzeigen, ersetzen durch das Studium von Todesanzeigen – denn hinter mancher Traueranzeige kann sich ein frei gewordener Arbeitsplatz verbergen.
Da in „Sphericon“ der #ganze Mensch' neu geformt werden soll, sind Pausen eigentlich nicht vorgesehen. Wenn kein Unterricht ist, geht man in den Fitness – Keller oder schaut sich die neuesten Folgen der Fernsehserie „Job Quest“ an, deren Helden durch Skrupellosigkeit, und Wagemut stets einen Arbeitsplatz erobern. Und wenn auf dem Stundenplan gute Laune und ausgelassene Stimmung steht, dann wird im Partykeller kein Miesmacher, kein Spielverderber geduldet.
Die Richtlinie der Schulleitung sieht vor, dass die schnelle Eroberung eines Sexualpartners ein Lernziel ist, denn „Diversität, Novität, Kontingenz“ gehören zum „New Life“ und „Promiskuität ist eine Fähigkeit per se“. Schließlich sollen alle begreifen:'Sich aus einer bestehenden Stellung jederzeit auf eine neue Stelle bewerben zu können ... ist Freiheit.“
Eine dramatische Wende erlebt der Alltag in „Sphericon“, als von der Bundesagentur ein tatsächlicher Arbeitsplatz, die Stelle eines Trainers, feierlich übergeben wird.
Aus Trockenübungen wird die reale Konkurrenz der 150 Absolventen um diesen einen Job.
Das stellt auch Karla und Vladimir, die sich gefunden hatten und nicht immer gehorsam waren, auf eine harte Probe. Anpassung oder Verweigerung...
Eine gemeinsame Veranstaltung des DGB und der Vers- und Kaderschmiede